Den Austausch und die Zusammenarbeit in der Studentenschaft fördern - dies war das Ziel, als aus den drei Gebäuden der Blavatnik School of Government (University of Oxford, England) eins wurde. Das offene Kommunikationskonzept spiegelt sich auch in der Architektur von Herzog & de Meuron wider. Der architektonische Kulminationspunkt dafür ist das "Window to the World" - eine riesige Scheibe, die einen beeindruckenden Ausblick aus dem Gesellschaftsbereich ermöglicht. Realisiert wurde die Scheibe mit einer Größe von 10,7 x 3,2 Metern von dem Glasveredler sedak. Dieser fertigte im Auftrag von Waagner-Biro die 2-fach-Isolierglasscheibe mit einer Fläche von rund 34 Quadratmetern und einem Gewicht von 3,5 Tonnen. Der Glasspezialist übernahm auch den Transport der übergroßen Glasscheibe.
Die Blavatnik School of Government ist Teil der University of Oxford und bildet seit 2012 junge Menschen aus. Bis 2015 war das im Stadtteil Jericho angesiedelte Institut in drei Gebäuden untergebracht. Um den Austausch und die Zusammenarbeit unter den 120 Studierenden zu fördern, wurden die Architekten des Schweizerischen Architekturbüros Herzog & de Meuron damit beauftragt, ein Gebäude mit offenem Design zu entwerfen. Ergebnis ist ein fünfstöckiger Komplex mit großflächiger Glasfassade und somit einer offenen Gebäudekubatur. Besonders beeindruckend ist das gläserne Herzstück: eine Scheibe mit einer Größe von 10,7 x 3,2 Metern.
Window to the World
Für Scheiben in Übergröße ist spezielles Know-how genauso unabdingbar wie eine außergewöhnliche Fertigungs- und Logistikkompetenz. Das von sedak gefertigte "Window to the World" besteht innen und außen aus je einem Laminat aus 2 x 10 Millimetern Weißglas. Die Glaslaminate sind durch eine PVB-Folie mit einer Dicke von 1,52 mm miteinander verbunden, zu einer 2-fach-Isolierglasscheibe verarbeitet und mit einer Sonnen- und Wärmeschutzbeschichtung versehen. Um den Einbau in Oxford zu erleichtern, wurde sie bereits in der sedak-Fertigung mit einem kundenseitig gestellten Edelstahlrahmen verklebt.
Mit einer Fläche von gut 34 Quadratmetern eröffnet "das Fenster zur Welt" einen freien Blick vom Gesellschaftsbereich auf die gegenüberliegende Walton Street. Dort befindet sich das Gebäude der Oxford University Press - der weltweit größte Universitätsverlag.
Der Transport: Genauso individuell wie das Produkt
Außergewöhnliche Produkte erfordern eine außergewöhnliche Logistik. Damit die Glasscheiben beim Transport keinen Schaden nehmen, verpackt sedak jede Scheibe in speziell angefertigte Holzkisten. Im Falle "Window to the World" hieß das: Die 3,5 Tonnen schwere Scheibe wurde in einem Schrägbock verstaut und über Land transportiert, um die rund 1.200 Kilometer von Gersthofen nach Oxford schadenfrei zu überstehen und die Gesamthöhe des LKWs nicht zu überschreiten.
Spezial-Montagetechnik für Sonderanwendung
Da die Scheibe unter einem Vorsprung verbaut ist, war nicht nur die Logistik, sondern auch die Montagetechnik eine Herausforderung. Der Einbau mit einem herkömmlichen Kran war durch die auskragende Fassade nicht möglich. Um das Glas von unten in die Gebäudehülle zu heben, wurde deshalb eine spezielle Vorrichtung angefertigt, die für den Installationsvorgang mit dem Rahmen des Window to the World verbunden wurde.
"Wir haben mit sedak einen Glaslieferanten der besonderen Art: Neben den außergewöhnlichen Fertigungsmöglichkeiten wissen wir die Qualität und Termintreue genauso zu schätzen, wie die Unterstützung bei der Planung", resümiert Michael Schlinz, Vertriebsmitarbeiter bei Waagner-Biro.