Funktion, Übergröße und Ästhetik in Glas - dies vereinen die beiden Produktlinien sedak isodecor und sedak secudecor. Die Isolier- und Sicherheitsgläser werden mit keramischer Farbe bedruckt und übernehmen so zusätzliche dekorative und funktionale Aufgaben (Sichtschutz / Sonnenschutz) - bis 16,5 Meter Länge. Mit einem neuen, hochmodernen Flachbettdrucker erreicht sedak jetzt eine besonders brillante Darstellung mit einer Auflösung bis 1024 dpi. Das "Haus der Europäischen Geschichte" in Brüssel belegt eindrucksvoll, welche Gestaltungsmöglichkeiten der keramische Digitaldruck Architekten bietet und wie sich damit Funktionalität und Ästhetik zu einem harmonischen Gesamtergebnis ergänzen.
Mit dem neuen keramischen Groß-Drucker gibt sedak der phantasievollen Gestaltung von Glasfassaden weiteren Raum. Der Drucker trägt die Farben in einer Auflösung bis 1024 dpi hochpräzise auf. So lassen sich komplexe, mehrfarbige Rasterdesigns, Ornamente oder Imitate von Materialstrukturen exakt darstellen. Auch großformatige fotorealistische Motive sind möglich. Da der Farbauftrag deutlich dünner als beim Siebdruck erfolgt, können Gläser transluzent bedruckt und Übergänge fließend gestaltet werden. Durch den automatisierten Druckprozess ist die Produktion zudem äußerst wirtschaftlich und steht damit für kostengünstige, individuelle Fassadengestaltung. Anschließend folgt das Vorspannen im sedak-eigenen Ofen. Dabei verschmelzen die Keramikfarben dauerhaft und kratzfest mit der Glasoberfläche.
Die dekorative Komponente eröffnet kreative Welten vor allem für die funktionale Gestaltung von Fassaden: Über den Druck lassen sich beispielsweise gezielt Teilflächen verschatten und so Sonnen- und Blendschutz gestalterisch realisieren. Das bietet sogar die Chance, auf Sonnenschutzanlagen zu verzichten – eine Lösung, die Ansprüche an Ästhetik und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen erfüllt. Ebenso lassen sich definierte Abschnitte als Sichtschutz ausführen.
Die bedruckten Scheiben verarbeitet sedak zu Isolier- oder Sicherheitsglas weiter. Beim Isolierglas sedak isodecor gehören Zwei- bis Dreifach-Gläser zum Standard-Lieferprogramm, das Sicherheitsglas sedak secudecor gibt es je nach Anforderung an die Sicherheit im Mehrfach-Scheiben-Aufbau. Für beide Typen gelten die Maximal-Maße 3,2 x 16,5 Meter.
Druckkompetenz: Brillanz und Geschwindigkeit
Mit dem zweiten Drucker, den sedak jetzt betreibt, führt der Glasspezialist zugleich einen Qualitätssprung für den fotorealistischen Druck auf Gläsern in Übergröße ein. Die Darstellung erreicht höchste Brillanz – in kürzerer Zeit, was den Arbeitsschritt ökonomischer werden lässt. Die Anlage fertigt problemlos „Losgröße 1“ und ermöglicht so größtmögliche gestalterische Flexibilität. Durch den Einsatz keramischer Farben ist der Druck zudem UV-beständig –auch unter hoher Sonneneinstrahlung.
Die Entscheidung für den Digitaldruck steht in enger Verbindung zur Spezialisierung auf Übergrößen: Beim Siebdruck ist bei rund acht Metern Schluss. Zudem ist der Digitaldruck schneller (ein Druckvorgang für alle Farben gegenüber dem einzelnen Farbauftrag beim Siebdruck) und vor allem bei vielen unterschiedlichen Designs pro Scheibe wesentlich effizienter, da er keine Siebe benötigt.
Im wahrsten Sinne beein-druck-end ist die Präzision des Druckers, beim Double-Vision-Druck. „Bei diesem Verfahren erhält die Scheibe einen zweimaligen Druck – exakt übereinanderliegend. Dazu ist das Glas nach dem ersten Farbauftrag und der Trocknung wieder genau auf die Ausgangsposition zu bringen“, erklärt Ulrich Theisen, Prokurist und Leiter Vertrieb bei sedak. Feinarbeit, die perfekte Anlagen und erfahrene Mitarbeiter braucht. Das Muster ist dadurch auf jeder Seite in einem eigenen Farbton darstellbar, beispielsweise außen weiß und innen grau.
Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel
Beispiel für die perfekte Symbiose von Funktionalität und künstlerischer Gestaltung von Glas-Fassaden mit keramischem Digitaldruck ist das George-Eastman-Haus. Das ehemalige zahnmedizinische Institut steht im Leopold Park im Herzen des Europäischen Viertels von Brüssel. In einem Gemeinschaftsprojekt gestalteten es die Architekturbüros Chaix & Morel et Associés, Paris und JSWD Architekten, Köln, in den vergangenen Jahren zum „Haus der Europäischen Geschichte“ um. Hierzu erhielt der Altbau aus den 1930er Jahren ein gläsernes „Implantat“. Hinter dem Anbau befinden sich frei angeordnete Ausstellungsboxen, welche im bewussten Kontrast zur Symmetrie des Bestandsgebäudes stehen.
Insgesamt 53 Fassadengläser und 168 Glasfins bilden den Großteil der Glashülle. Durch zurückversetzte Mittellagen in den 4- bis 6-fach laminierten Glasfins, konnten diese wie Fächer ineinander gesteckt werden. Um die bis zu 13,8 Meter langen Fins mit den mit weißen Linien bedruckten Fassadengläsern beziehungsweise dem Dach zu verbinden, befestigte sedak bereits werkseitig Edelstahlprofile durch SG-Verklebung. Auch die zweifach-laminierten Fassadengläser mit bis zu 7,8 Meter Länge wurden für eine leichtere Installation am Gebäude vorab in der sedak-Fertigung mit jeweils zwei Edelstahlprofilen SG-verklebt.
Jedes einzelne Fassadenglas und jeder Glasfin wurden individuell gefertigt. Eine große Herausforderung war daher die richtig terminierte Produktionsreihenfolge. Nur so konnten die Elemente pünktlich geliefert und eine reibungslose Montage sichergestellt werden.
Das Ensemble zieht seinen besonderen Reiz aus dem Wechselspiel zwischen Bestand und Neubau und zwischen Tag- und Nachtwirkung: Tagsüber filtert die Hülle den Einblick und den Lichteintrag, nachts scheint sich die Glashaut aufzulösen – das Gebäude leuchtet!
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